|  Die
                              Katze erlebte die erste große Zeit der Verehrung
                              im alten Ägypten zur Zeit des bekannten Pharaos
                              Tut-ench-Amuns und des mächtigen Pharaos Ramses
                              (um 1500 - 1000 v.Chr.). Sie verkörperte unter
                              den Göttergestalten die schönste und edelste Göttin
                              - die Göttin Bastet. 
 Die Katze symbolisierte fette Jahre und somit
                              Fruchtbarkeit. Deshalb wurde die Tötung einer
                              Katze auch als Todsünde betrachtet und mußte mit
                              dem Leben bezahlt werden.
 
 Strenge Regelungen verboten die Ausfuhr von Katzen
                              aus Ägypten, da sie als wertvolles und heiliges
                              Gut galten. Doch gerade dieses Verbot veranlaßte
                              fremde Völker, ständig Schmuggel-Versuche zu
                              unternehmen. Die Phönizier waren die ersten
                              „Katzen-Schmuggler". Mit ihnen kam die
                              Katze nach Italien, Gallien und Britannia.
 
 Auch in China wurde die Katze verehrt. Es hieß,
                              sie hätte eine Seele. Im Buddhismus ranken sich
                              viele Legenden. Auch Mohammed (um 570 - 632 n.
                              Chr.) konnte sich nicht dem Einfluß der Katze
                              entziehen. Einer alten Geschichte zufolge soll er
                              seine Lieblingskatze Muessa stets im weiten Ärmel
                              seines Gewandes bei sich getragen haben. Als er
                              einmal zum Gebet gerufen wurde und Muessas Schlaf
                              nicht stören wollte, schnitt er kurzerhand den Ärmel
                              ab. Er ging dann einfach ärmellos zum Gebet.
 
 Aus der
                              christlichen Geschichte wurde eine ähnliche
                              Geschichte überliefert. Ein Wandermönch hörte
                              im Jahr 600 n.Chr. das Postulat von Papst Gregor
                              in Rom. Dieser verkündete: „Opfert Euer
                              Liebstes!" Der arme Mönch holte ein Kätzchen
                              aus seinem Ärmel hervor. Der Papst jedoch winkte
                              lächelnd ab und holte aus seinem Ärmel ebenfalls
                              eine Katze.
 
 Der
                              Weg zum Heimtier
 Schon vor 60 bis
                              70 Millionen Jahren zogen erste, den Katzen ähnliche
                              Tiere durch die Wälder. Die spätere Wildkatze
                              der Gattung „Felis" gilt als der direkte
                              Vorfahre der Hauskatze. Die Ähnlichkeit ist
                              unbestreitbar.
 Wann die
                              ersten Katzen zu Hauskatzen wurden, ist bis heute
                              ungeklärt. Fest steht, daß zwischen den ersten
                              Nachweisen von Katzenhaltung und der echten
                              Domestikation Jahrtausende liegen. Ein Grund dafür
                              könnte die einzelgängerische und unabhängige
                              Art der Katze sein. Katzen mögen kein
                              Nomadenleben und wohnen gerne in einem sicheren,
                              beständigen Zuhause. Deshalb geht man davon aus,
                              daß die Katze sich erst dann mit dem Menschen
                              anfreundete, als dieser anfing, sich einen festen
                              Wohnsitz zu suchen.
 
 Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen,
                              daß nicht der Mensch die Katze zähmte, sondern
                              die Katze sich dem Menschen aus freiem Willen
                              anschloß. Der Mensch hat dabei nie ihre sozialen
                              Kontakte kontrolliert, die Katze sich aber
                              trotzdem beständig weiterentwickelt. Mit anderen
                              Worten: die Katze hat sich selbst domestiziert!
 
 Wahrscheinlich fand die erste Domestizierung in
                              Ägypten statt. Die reichen Kornkammern zogen
                              reihenweise Ratten und Mäuse an, diese wiederum
                              die Katzen. Erst wurden sie von den Menschen nur
                              geduldet, doch schon bald erkannte man ihren
                              Nutzen und kurze Zeit später wurden sie über
                              alles geliebt und verehrt.
 
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