Schutzmaßnahmen
                                für Hund und Katze - zu Hause und im Urlaub
                                Von März bis
                                Oktober haben sie in Deutschland Saison - Zecken
                                und ihre Entwicklungsstadien. In Gräsern, Büschen
                                und Sträuchern der Laub- und Mischwaldareale
                                lauern sie auf eine Blutmahlzeit. Ihre Opfer, Vögel,
                                Säugetiere und den Menschen, schädigen sie
                                nicht allein durch Blutentzug. Bis zu 20 Prozent
                                dieser Parasiten sind mit dem Erreger der
                                sogenannten Lyme-Borreliose infiziert, den sie
                                beim Saugakt mit abgesondertem Speichel auf
                                ihren Wirt übertragen.
                                An der
                                Lyme-Borrelliose, einer bakteriellen Infektion,
                                können Mensch und Hund erkranken. Gelenkentzündungen
                                mit schmerzenden Gliedmaßen und Bewegungsstörungen
                                sowie zeitweiliges Fieber mit gestörtem
                                Allgemeinbefinden kennzeichnen das
                                Krankheitsbild. Bei Katzen sind die
                                Krankheitsanzeichen noch wenig bekannt. Doch
                                auch ihr Abwehrsystem muß sich mit dem Erreger
                                auseinandersetzen. Dies zeigen
                                Blutuntersuchungen, die auch zur Diagnose der
                                Erkrankung durchgeführt werden. Die Behandlung
                                erfolgt bei Mensch und Tier durch Antibiotika,
                                die über mindestens 14 Tage verabreicht werden
                                müssen.
                                Zur
                                Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde
                                und Katzen nach jedem Freilauf gründlich
                                abgesucht und von den drei bis vier Millimeter
                                großen, schwarz oder braun gefärbten Zecken
                                befreit werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer
                                erreicht, sind sie oft mehrere Stunden auf der
                                Wirtsoberfläche unterwegs, um eine geeignete
                                Ansaugstelle zu finden. Bevorzugt werden gefäßreiche,
                                dünnhäutige Stellen an Kopf, Hals, Schulter
                                und Achsel. Auch bereits in der Haut verankerte
                                Zecken können noch erfolgreich an der Erregerübertragung
                                gehindert werden. Die Speichelsekretion beginnt
                                frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen. Mit
                                einer speziellen Zeckenzange lassen sich die
                                Insekten erfassen und unter sanftem Zug aus der
                                Haut drehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor
                                mit Öl abtöten, denn gerade im Todeskampf
                                setzen Zecken ihren möglicherweise infektiösen
                                Speichel ab.
                                Neben der
                                manuellen Zeckenabwehr kommen in der tierärztlichen
                                Praxis speziell gegen Zecken gerichtete
                                Wirkstoffe zur Anwendung. Diese
                                Arzneimittelzubereitungen in Form von Halsbändern,Puder,
                                Spray, Tropflösung oder Badeflüssigkeit können
                                Haustiere in zeckenreichen Arealen wirksam schützen.
                                Wer mit seinem
                                Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien,
                                die Südschweiz oder Ungarn bereisen will,
                                sollte die Zeckenbekämpfung ganz oben auf den
                                Urlaubsplaner setzen. In diesen Ländern wird
                                der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen.
                                Im Mittelmeerraum ist zudem eine Doppelinfektion
                                mit dem Erreger der Ehrlichiose möglich. In
                                beiden Fällen handelt es sich um Blutparasiten,
                                die ein bis drei Wochen nach der Übertragung
                                Fieberschübe mit gestörtem Allgemeinbefinden,
                                Blutarmut und Blutharn auslösen können. Im
                                fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht
                                Blutarmut. Treten solche Krankheitszeichen nach
                                einer Urlaubsreise auf, sollte der behandelnde
                                Tierarzt auf den vorangegangenen
                                Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden.
                                Quelle:
                                BUNDESVERBAND PRAKTISCHER TIERÄRZTE e.V.
                                http://www.tieraerzteverband.de/tierrat/tg0695.htm
                                Stand: 03.01.2001